Die Forderungen von Industrie und Verbraucher*innen, alles überall und auf möglichst unauffällige Weise mithilfe von Sensoren zu erfassen, steigen stetig. Gleichzeitig wird mit einem massiven Anstieg des Elektronikmülls gerechnet, der bereits jetzt der am schnellsten wachsende Abfallstrom in der EU ist. Ein möglicher Ansatz zur Bewältigung dieser Herausforderungen ist die gedruckte Elektronik, die zur Schaffung umweltfreundlicher Geräte beitragen kann.
Das neue Labor für gedruckte und flexible Elektronik in Villach widmet sich der Forschung und Entwicklung von gedruckten und flexiblen elektronischen Geräten. Es bietet die grundlegende Infrastruktur, die SAL benötigt, um einen wichtigen Beitrag auf dem Gebiet der nachhaltigen Elektronik zu leisten.
Das PFE-Labor wurde durch die Umgestaltung des bestehenden Applikationslabors eingerichtet. Es ist 110 m² groß. Die Umbauarbeiten begannen im Februar 2022 und nun ist der Großteil des Labors in Betrieb.
Seit der Anschaffung eines Tintenstrahldruckers bei SAL (damals noch CTR) im Jahr 2015 ist gedruckte Elektronik von Anfang an Teil des Forschungsportfolios von SAL gewesen. Mit dem Start des Initiative "Nachhaltige Sensoren" im Jahr 2021 wuchs die Zahl der Projekte und Forscher*innen im Bereich der gedruckten Elektronik rasch auf derzeit 9 Projekte und 8 Forscher*innen an, wobei im Jahr 2022 noch weitere Projekte und Forscher*innen hinzukommen werden.
Bis Ende des Jahres wird das neue Labor in der Lage sein
- Tintenstrahl-, Sieb-, Aerosolstrahl-, Schablonen-, Schlitzdüsen-, Stempel-, EHD-Druck; Sprühbeschichtung, Parylene-Beschichtung, 3D; Laserritzen durchzuführen
- Druck mit einer Auflösung von ~100 µm bis ~1 µm (technologieabhängig) zu bewerkstelligen
- Elektronische Elemente mit einer Größe von ~100 µm2 bis ~ A4 zu drucken