Künstliche Intelligenz (KI) und Weltraumentwicklung durch „New Space“ -Unternehmen sind zwei technologische Trends unserer Zeit. Durch ihre Kombination und die Integration künstlicher Intelligenz in Satelliten und Roboter-Raumsonden werden Einschränkungen aufgrund der Datenübertragungsbandbreite und der Zeitverzögerung beseitigt und somit völlig neue Funktionen für Weltraummissionen ermöglicht.
In einem vorläufigen Projekt arbeitet Silicon Austria Labs zusammen mit ihrem akademischen Projektpartner FH Hagenberg daran, den kürzlich gestarteten Satelliten „OPSSAT“ der Europäischen Weltraumorganisation zu nutzen, um die Live-Bildverarbeitung auf Basis eines neuronalen Netzwerks an Bord zu demonstrieren. Ein entsprechend ausgelegtes Faltungs-Neuronales Netz (CNN) kann die Erdbeobachtungsbilder des Satelliten klassifizieren, um Rauchwolken zu identifizieren, die auf Waldbrände hinweisen könnten.
Die On-Board-Analyse könnte eine schnelle Reaktion des Satelliten ermöglichen, beispielsweise für eingehende Nachbeobachtungen des vermuteten Standorts. Die On-Board-Identifizierung der Rauchwolkenerkennung könnte daher langfristig zu schnelleren und präziseren Fernwarnsystemen für Waldbrände beitragen, die, bedingt durch die Klimakrise, massive gesellschaftliche Auswirkungen haben. Künstliche Intelligenz auf eine Weltraumplattform mit eingeschränkten Ressourcen zu bringen, birgt natürlich eine Reihe von Herausforderungen, die bewältigt werden müssen - und natürlich werden ihre Lösungen wiederum der erdgebundenen eingebetteten KI zugute kommen.