Graz, 30.04.2025 – Ein Konsortium aus 12 Partnern, koordiniert von imec (Belgien), wurde im Rahmen des Europäischen Chips Act ausgewählt, um die EU-Chips-Designplattform zu entwickeln. Die von Chips JU finanzierte Plattform wird den Zugang zu fortschrittlicher Halbleiterdesign-Infrastruktur, Ausbildung und Kapital für fabless Halbleiter-Startups, kleine und mittlere Unternehmen und Forschungseinrichtungen erleichtern. Ziel dieser Initiative ist es, durch die Bereitstellung der nötigen Ressourcen Innovationen im Bereich von Halbleitertechnologien – mit besonderem Fokus auf Chipdesign – in Europa zu demokratisieren und zu fördern.
Demokratisierung von Halbleiterinnovationen in Europa
Die Halbleiterindustrie bildet das Rückgrat moderner Technologien und treibt von Smartphones bis zu modernen medizinischen Geräten alles an. Mit dem EU Chips Act hat sich Europa zum Ziel gesetzt, den globalen Marktanteil bei Halbleitern zu erhöhen. Neben dem Start verschiedener europäischer Pilotlinien, mit denen Schlüsseltechnologien für Halbleiterinnovationen entwickelt werden, wurde durch den EU Chips Act auch die EU-Chips-Designplattform ins Leben gerufen, um das Wachstum von Unternehmen ohne eigene Chip-Fertigungsstätten in Europa zu stärken.
Die EU-Chips-Designplattform wird es Unternehmen ohne Fertigungsstätten ermöglichen, die nötigen Ressourcen schnell und effizient über eine cloudbasierte virtuelle Umgebung abzurufen – darunter Chipdesign-Ressourcen, Ausbildungsmöglichkeiten und Kapital. Für dieses Vorhaben haben sich zwölf europäische Forschungsorganisationen zusammengeschlossen, um unter Koordination von imec eine Designplattform zu schaffen.
Niederschwelliger Zugang zu Chipdesign
Die ersten Start-ups sowie kleine und mittlere Unternehmen sollen ab Frühjahr 2026 in die Plattform aufgenommen werden, wo ihnen ein niederschwelliger Zugang zu europäischen Designkapazitäten einschließlich Route-to-Chip-Fertigung, Packaging und Tests geboten wird. Darüber hinaus wird über die Plattform ein Zugang zu kommerziellen EDA-Tools (Electronic Design Automation), Bibliotheken für geistiges Eigentum (IP), Technologien von EU-Chips-Act-Pilotlinien und Design-IP-Speicher einschließlich Open-Source-Optionen ermöglicht. Zusätzlich wird ein Förderprogramm für Start-ups mit Entwicklungs-, Beschleunigungs- und Mentoring-Aktivitäten sowie finanzieller Unterstützung angeboten, um Unternehmen in der Anfangsphase bei der Umsetzung ihrer innovativen Ideen zu helfen.
Österreichische Teilnahme fördert die nationale Halbleiterszene
SALs Expertise im Bereich IC-Design (Integrated Circuit Design) und in der Spitzenforschung wird bei dieser transformativen Initiative eine zentrale Rolle spielen und Wachstum sowie Investitionen in der österreichischen Halbleiterszene fördern. Das österreichische Forschungszentrum ist maßgeblich am Aufbau der gesamten Plattform beteiligt, wählt die Nutzer aus, bietet Support und Schulungen an und stellt Open-Source-Tools für Electronic Design Automation (EDA) bereit.
Die EU-Chips-Designplattform hat das Potenzial, Unternehmensgründungen anzuregen sowie die Aktivitäten von Unternehmen zu erweitern, die bisher keine Halbleiterprojekte in Betracht gezogen haben – aufgrund von Investitions- oder Know-how-Barrieren. Darüber hinaus fördert und vereinheitlicht die Plattform die österreichische Halbleiterszene: Chips-Act-Initiativen der Chips-Kompetenzzentren, der Pilotlinien, der Designplattform, von Forschungs- und Technologieorganisationen (RTOs) sowie aus der Industrie und der Wissenschaft werden integriert.
„Die EU-Chips-Designplattform wird den Zugang zu IC-Design und -Herstellung revolutionieren und Kosten- und Wissensbarrieren abbauen. Die Rolle von SAL besteht darin, wirksame und nachhaltige Strategien umzusetzen, um sicherzustellen, dass die Plattform nahtlos funktioniert – vom Systemkonzept bis zum Siliziumprodukt“, sagt Emanuele Bottino, Senior Staff Research Engineer und Projektleiter bei SAL.
Internationales Koordinationsteam der Plattform
Das Koordinationsteam der EU-Chips-Designplattform besteht aus: imec (Belgien), French Alternative Energies and Atomic Energy Commission (CEA, Frankreich), Fraunhofer (Deutschland), Leibniz Institute for High Performance Microelectronics (IHP, Deutschland), Silicon Austria Labs (Österreich), Fondazione Chips-IT (Italien), Spanish National Research Council (CSIC, Spanien), International Iberian Nanotechnology Laboratory (Portugal), Eindhoven University of Technology (Niederlande), Tampere University (Finnland), CTU (Tschechien) und AGH University of Krakow (Polen). Das Grant Agreement mit Chips JU im Rahmen des EU-Programms “Digitales Europa” läuft noch und soll dieses Jahr unterzeichnet werden. Das Projekt wird von 2025 bis Ende 2028 laufen.
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Über Silicon Austria Labs (SAL)
Die Silicon Austria Labs GmbH (SAL) wurde 2018 als bundesländerübergreifendes, außeruniversitäres Spitzenforschungszentrum im Bereich der elektronik- und softwarebasierten Systeme (ESBS) gegründet. An den Standorten Graz, Villach und Linz wird an Schlüsseltechnologien in den Bereichen Microsystems, Sensor Systems, Power Electronics, Intelligent Wireless Systems und Embedded Systems geforscht. SAL bringt dabei wesentliche Akteure aus Industrie und Wissenschaft und damit wertvolle Expertise und Know-how zusammen und betreibt kooperative, anwendungsorientierte Forschung entlang der Wertschöpfungskette. Ziel ist es, den Wertschöpfungsprozess von der Idee zur Innovation zu beschleunigen – mit exzellenter Forschung und wirtschaftlichem Nutzen. Eigentümerinnen sind die Republik (50,1%), die Länder Steiermark und Kärnten (je 10%), das Land Oberösterreich (4,95%) und der Fachverband für Elektro- und Elektronikindustrie (24,95%).
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