Bereits früh in ihrer Kindheit erkannte Mirjana Videnovic-Misic, dass sie gut in Mathematik war. Aus diesem Talent entstand ihre Karriere in der Forschung. Heute arbeitet sie auf dem Gebiet der Analog- / Hochfrequenzanwendungen für 5G und deren vollständiger Front-to-End-Designautomatisierung. „Wenn du dich für Technik interessierst, dann mach es einfach. IQ fokussiert sich nicht nur auf ein Geschlecht“, so ihr Rat an technikinteressierte junge Frauen.
Auch für Giovanna Grosso steht das Interesse an der Forschung im Vordergrund: „Ich habe eine Leidenschaft für Simulationen. Ich finde es einfach erstaunlich, dass wir die Realität reproduzieren können, indem wir die richtigen Gleichungen numerisch lösen.“ Giovanna arbeitet an der Integration von immer kleineren Sensoren in ein größeres Gesamtsystem. Somit wird die kontinuierliche Miniaturisierung elektronischer Systeme vorangetrieben.
Bauteile sollen aber nicht nur kleiner und effizienter, sondern auch grüner werden. Johanna Zikulnig trägt mit ihrer Forschung aktiv zum Klimaschutz bei. Sie entwickelt Sensoren, die auf erneuerbare Materialen, wie zum Beispiel Papier, gedruckt werden können. Dadurch kann die Nachhaltigkeit elektronischer Komponenten gesteigert werden. Aktuell arbeitet sie in einem weiteren Projekt auch an der Entwicklung einer intelligenten Atemschutzmaske. „Es ist aufregend zu sehen, wie aus Ideen Anwendungen werden“, so Johanna. „Ich bin stolz, diesen technologischen Prozess aktiv mitzugestalten.“ Die smarte Maske war eine innovative Antwort auf die aktuelle COVID-19-Pandemie.
Auch Mahin Atiq arbeitet gerne an aktuellen Herausforderungen, zum Beispiel bei der Automatisierung in der Industrie: „Die Möglichkeit neue Produkte zu entwickeln und an neuen Ideen zu arbeiten motiviert mich.“ Aktuell forscht sie an der Interoperabilität von intelligenten Systemen, also wie diese möglichst nahtlos zusammenarbeiten können.
„Ich wurde oft schief angeschaut, wenn ich erzählte, dass ich Technische Physik studieren will.“ Doch davon ließ sich Jasmin Spettel nicht abschrecken. Heute arbeitet sie im Bereich der integrierten Photonik, zum Beispiel an der Miniaturisierung von Sensoren aller Art. Diese kommen unter anderem in Smart Home-Technologien oder in der Telekommunikation zum Einsatz.
Delia Fugger ist eine theoretische Physikerin, die derzeit an der Herleitung analytischer Lösungen für Wärmeleitungsprobleme arbeitet. Damit soll die Temperaturabhängigkeit elektronischer Bauteile und Schaltkreise simuliert und deren Design verbessert werden. Physikalische Vorgänge besser zu verstehen, das Interesse an neuen mathematischen Methoden und die Möglichkeit Innovationen direkt mitzugestalten, treiben sie an. „In der Forschung wird es nie langweilig“, sagt Delia. Ihr Rat an junge Frauen: "Überlegt genau, woran ihr wirklich interessiert seid und was euch antreibt, und macht es einfach - und lasst euch von niemandem abschrecken!"
Katja Harms arbeitet unter anderem an Quantensensorik – einer Technologie, die noch in den Kinderschuhen steckt. In Zukunft könnte diese Forschung dazu beitragen, z.B. den Vitamingehalt von Lebensmitteln direkt im Mixer zu messen oder Krankheiten besonders früh zu erkennen. An ihrer Forschung schätzt die Mutter einer jungen Tochter industrienahe Projekte: „Was immer wir erforschen verschwindet nicht nach Ende eines Projektes, sondern kann in Anwendungen integriert werden.“ Ihr Ratschlag an junge Frauen: „Wenn du eine gute Idee hast, hab den Mut sie umzusetzen.“
Fjolla Ademaj beschäftigt sich mit der Zukunft der Automobilbranche. Fahrzeuge werden immer intelligenter und mit mehr Sensoren ausgestattet. Beim Einparken piepst es, ein überholendes Auto wird angezeigt und wenn das vordere Fahrzeug bremst, dann bremst das hintere mit. Auch autonomes Fahren rückt immer näher. Diese Technologien zählen auf sichere, drahtlose Kommunikation. Fjolla leistet mit ihrer Forschung also einen direkten Beitrag zur Benutzerfreundlichkeit dieser Anwendungen und sorgt für mehr Sicherheit beim Fahren.
Was unsere Forscherinnen gemeinsam haben?
Die Faszination für die Forschung und die Motivation, an innovativen Technologien der Zukunft zu arbeiten. „So wie Fjolla autonomes Fahren sicherer macht, Jasmins Forschung irgendwann in jedem Wohnzimmer sein könnte und Katja ihrer kleinen Tochter einmal erzählen wird, wie sie mit Hilfe von Quantensensorik ganz neue Technologien auf den Markt bringen konnte – technologische Innovationskraft entsteht durch Motivation und Freude am Beruf, nicht durch das Geschlecht“, ist Emily Knes, Head of Human Resources bei SAL, überzeugt.
Und wenn es schon „die Forschung“ heißt, warum sollten dann nicht insbesondere Frauen die technologische Zukunft maßgeblich mitgestalten?