Wir leben in herausfordernden Zeiten. In den letzten Wochen mussten wir uns an Maßnahmen gewöhnen, die unseren Alltag, Job und unsere Freizeit stark einschränken. Corona hat uns die unangenehmen Seiten unserer vernetzten und globalisierten Welt gezeigt – aber es hat uns auch gezeigt, wie wichtig Forschung und Innovation in solchen Zeiten sind. Bei voller Unterstützung der Regeln und Maßnahmen der Regierung, arbeitet SAL weiterhin an neuen und innovativen Technologien um Herausforderungen des 21. Jahrhunderts in Angriff zu nehmen.
Für den Reinraum braucht man mehr als eine Maske
Während die meisten Kolleg*innen im Home Office arbeiten, halten einige in unseren Büros und Laborräumlichkeiten die Stellung. Die Forscher*innen, die im Reinraum arbeiten, sind Schutzmaßnahmen gewohnt. Reinräume sind so konzipiert, dass eine extrem geringe Anzahl von Partikeln wie Staub usw. im Raum ist. Sie werden nach dem Reinheitsgrad der Luft im Inneren klassifiziert. Um in einem unserer Reinräume in Villach zu arbeiten, muss man einen Schutzanzug, besondere Schuhe, Gesichtsmaske, Haarnetz und Handschuhe tragen – stellen wir uns vor wir müssten auch so in den Supermarkt gehen. Für Mohssen Moridi, Leiter der Forschungsgruppe Microsystem Technologies, hat sich an seiner Arbeit im Reinraum somit nichts geändert: „Nur die Büros sind ruhiger geworden“.
Ich brauche kein IT-Equipment aus dem Büro, aber bald hol ich mir meinen Sessel
Viele unserer Forscher*innen benötigen keine Laborräumlichkeiten für die Arbeit. Sie brauchen nur ihren Verstand. Und einen Computer. Und ihren bequemen Bürosessel. Herbert Hackl, Forscher in der Gruppe Electromagnetic Compatibility & Coexistence (EMCC), schmiedet bereits Pläne um seinen Sessel aus dem Büro zu stehlen, da er bequemer ist als der Sessel im Home Office. Er nutzt die Zeit zu Hause um Aufgaben zu erledigen, die in hektischen Zeiten oftmals liegen bleiben. Außerdem freut er sich, dass die Industriepartner mehr Zeit zum Telefonieren haben. „Das ist eine gute Zeit für Socializing”, so Herbert. Außerdem plant er mit seinen Arbeitskollegen bereits eine wochenlange Mess-Kampagne sobald sie wieder ins Labor dürfen. Das klingt nach Spaß? Dann schaut euch unsere offenen Stellen an und vielleicht geht ihr bald auf lustige Mess-Kampagnen mit!
Unser Team arbeitet in Villach und Graz, wir sind Anrufe gewohnt
Die SAL-Standorte befinden sich in Graz, Villach und Linz. In Graz sind wir erst vor kurzem in das neue EBS Center der TU Graz gezogen. Aufgrund der aktuellen Situation konnten wir den Umzug jedoch noch nicht feiern, da der Krisenmodus den Partymodus übertrumpft. Im Allgemeinen ist es zur Zeit sehr ruhig in unseren Büros, Labors und Kaffeeküchen.
Einige unserer Teams arbeiten standortübergreifend – unser Power Electronics Team sitzt beispielsweise in Graz und Villach: „Wir sind es gewohnt, jeden Tag zu telefonieren und unsere nächsten Arbeitsschritte zu besprechen“, erklärt Christian Mentin, Forscher in der Leistungselektronik. Er arbeitet im Home Office (mit tollem Seeblick) und genießt die gewonnene Zeit, die er nicht mit Autofahren verbringen muss: „Viele Tätigkeiten in der Leistungselektronik beschäftigen sich mit Simulationen und Design mit CAD, der Laborspaß fehlt aber es gibt trotzdem viele Forschungsmöglichkeiten, die wir jetzt nutzen können“. Zur Zeit arbeitet er an Simulationen und Prototypendesign für das Tiny Power Box Projekt.
Warum Forschung in Krisenzeiten wichtig ist
So wie unsere gesamte SAL-Familie ist auch unser Team in Linz sehr vielseitig in Bezug auf Alter, Geschlecht, Herkunft und Denkschule. Elham Rahimi-Takami, Forscherin in der Gruppe RF Architecture & Design, arbeitet weiterhin am Design von Leistungsverstärker und -sender für Anwendungen über 5G hinaus. Sie arbeitet von zu Hause aus, bleibt aber durch virtuelle Meetings mit ihren Kolleg*innen im Austausch. „Wir müssen Projektdeadlines einhalten, Zeit ist also wertvoll“, weiß Elham: „Während dieser Pandemie müssen wir zu Hause bleiben, aber wir können trotzdem einen Großteil unserer Tätigkeiten remote erledigen“. Ihr möchtet mehr über unser Team in Linz erfahren? Dann schaut euch dieses Video an.
Elham's Arbeitskollege Abouzar Hamidipour, welcher ebenfalls im Forschungsbereich RF (Radio Frequency) Systems in Linz arbeitet, beschäftigt sich zurzeit mit neuartigen Hochfrequenzschaltkreisen und Systemlösungen für neue 6G-Anwendungen. Da er an Modellierung, Simulation und Design arbeitet, ist das Home Office kein Problem. Der regelmäßige Austausch mit den Kolleg*innen ist dennoch unabdingbar. Aber warum ist es wichtig in Krisenzeiten weiter zu forschen? Abouzar denkt, dass „Forschung das ultimative Instrument ist, um so eine Krise vorhersagen und bewältigen zu können. Noch wichtiger ist, dass so eine ähnliche Krise in Zukunft durch Forschung verhindert werden könnte“.
Auch wenn wir unsere Kolleg*innen zur Zeit nur virtuell sehen oder im Büro genug Abstand halten müssen: Hier bei SAL arbeiten wir weiterhin an Innovation. Manche arbeiten auch an Plänen für den Bürosessel-Raub. Aber es sind auf jeden Fall innovative Pläne.
Übrigens, falls ihr gerade eine Arbeitspause benötigt, dann haben wir hier mehr Videos für euch. Und weil wir schon dabei sind: Hier könnt ihr euch für unseren Science & Stories Newsletter anmelden.