Klassische Rollenbilder und Klischees drängen junge Frauen häufig noch immer in weiblich assoziierte Berufe. Der Frauenanteil in technischen und naturwissenschaftlichen Studien und Berufen ist zwar steigend, aber nur langsam. Neben vielversprechenden Berufs- und Karrierechancen erwartet Absolventinnen technischer und naturwissenschaftlicher Studien auch ein überdurchschnittliches Einkommen. Oftmals ist es die vermeintliche Angst vor technischen oder mathematischen Aufgabenstellungen, oder das mangelnde Selbstbewusstsein, eine technische oder naturwissenschaftliche Ausbildung einzuschlagen, was Mädchen davon abhält, diesen nach wie vor unkonventionellen Weg einzuschlagen. Dass diese Scheu jedoch völlig unbegründet ist und Mädchen diesen Fachbereichen genauso ebenbürtig sein können, versucht unter anderem die Initiative "T³UG - Teens Treffen Technik" zu vermitteln.
Ziel der Initiative ist es, vor allem Schülerinnen zu einem technischen oder naturwissenschaftlichen Studium zu ermutigen. Die Organisation wird vom "Büro für Gleichstellung und Frauenförderung" der TU Graz durchgeführt und bietet im Rahmen verschiedener Programme die Möglichkeit, die Welt der Technik und Naturwissenschaften näher kennenzulernen. Besonderen Stellenwert haben dabei der direkte Kontakt mit Absolventinnen bzw. Frauen, die in diesen Bereichen beruflich tätig sind.
Wir sind daher erfreut, dass auch wir bei SAL Teil dieser Initiative sein dürfen. Den drei Jugendlichen wurden verschiedenste Tätigkeitszweige direkt von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vorgestellt. Alexander Connaughton führte die Gruppe durch das Gebäude und gab ihnen einen ersten Überblick über die Forschungsarbeit bei SAL. Da wir bei SAL auch mit und an Künstlicher Intelligenz forschen, erläuterte Jennifer Simonjan den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zunächst, was es mit dieser genau auf sich hat und warum KI heutzutage so wichtig ist. Weiters erzählte sie von ihrem persönlichen Werdegang als Frau in der Technik und über das allgemeine Berufsbild. Unsere Praktikantin Zouhaira Gasmi führte die Schüler:innen in die Welt der Programmierung und Softwareentwicklung ein. Silvia Crnogaj, Photonic Systems, stellte deren Idee zur Entwicklung eines kolorimetrischen Gassensors vor, welcher sowohl indoor als auch outdoor verwendet werden und z.B. einfach als Zubehör zum Smartphone dienen könnte. Mit Hilfe der Künstlichen Intelligenz könnte die Umgebungsluft auf ihre Gaszusammensetzung hin untersucht sowie die Gaskonzentrationen bestimmt werden, egal ob beim Joggen, im Büro oder zu Hause. Monika Stipsitz, Architectures & Topologies, veranschaulichte ebenfalls ihre tägliche Arbeit bei SAL im internen Projekt FEMApp. Dabei untersucht ihr Team, wie mit Methoden aus dem Machine Learning Ergebnisse von physikalischen Simulationen schnell approximiert werden können. Momentan fokussieren sie sich dabei auf thermische Simulationen. Das Power Lab wurde von Franz Vollmaier vorgestellt. Isabella Preuer berichtete über ihre Erfahrungen als Communications & PR Manager in einem Technologieunternehmen und Ricarda Kappel erzählte von ihrer spannenden Arbeit als Junior Legal Counsel. Daneben stellten noch weitere Forscher:innen ihre Arbeit vor.
Wir hoffen, den jungen, vielleicht ja bald Nachwuchsforscherinnen und -forschern, einen guten Einblick in die spannende Welt der Forschung gegeben zu haben.