Im Projekt Bat2Share soll untersucht werden, inwiefern durch kontrollierte Ladevorgänge, optimale Lagerung und Zyklisierung, die Nutzungsintensität von E-Bike Batterien maximiert, die Lebensdauer verlängert und die Anzahl der im Verkehr befindlichen Batterien reduziert werden kann.
E-Bikes sind ein wichtiger Baustein für die (innerstädtische) Mobilität der Zukunft. Diese sind aber nicht so umweltfreundlich, wie es auf den ersten Blick scheint, wenn man die Emissionen für die Herstellung der benötigten Batterie und deren geringe Lebensdauer trotz zumeist seltener Verwendung berücksichtigt. Dazu kommen Emissionen bei der Energieerzeugung fürs Laden der Batterie. Zuletzt stellt das Recycling von Altbatterien aus Elektrofahrzeugen ein allgemeines Problem dar, welches immer mehr an Bedeutung gewinnt.
Ein vielversprechender Ansatz zur Verbesserung der CO2 Bilanz von E-Bikes ist Battery-as-a-Service (BaaS), das heißt Wechselbatterien, die zur Leihe an öffentlichen Ladestation angeboten werden. Der BaaS-Anbieter kann den Zustand aller Batterien überwachen und individuell zum optimalen Zeitpunkt einer Second-Life Applikation bzw. dem Recycling zuführen.
Im Projekt Bat2Share soll untersucht werden, inwiefern durch kontrollierte Ladevorgänge, optimale Lagerung und Zyklisierung, die Nutzungsintensität von E-Bike Batterien maximiert, die Lebensdauer verlängert und die Anzahl der im Verkehr befindlichen Batterien reduziert werden kann. Ziele des Projektes sind die Untersuchung und Entwicklung der grundlegenden technischen Komponenten eines E-Bike Batterie-Sharing Systems und der Aufbau eines Demonstrators. Dazu gehören
- ein intelligentes Batteriemanagementsystem (BMS) mit State-of-Health Überwachung, integriert im E-Bike Akku; die Leistungselektronik, Regelungstechnik und das Energiemanagementkonzept, um eine große Anzahl an Batterien gleichzeitig energieeffizient zu laden und zu überwachen
- ein System zur Benutzeridentifikation, inkl. Softwarelösungen für Betreiber, Nutzer und das Batterie-Gesundheitsmanagement, d.h. Datenerfassung und -verarbeitung,
- Konzepte, um Nutzer zur CO2 Reduktion zu motivieren, d.h. Bewusstseinsbildung für das Wirtschaftsgut „Batterie“,
- die Untersuchung von Skalierbarkeit und Einsatzmöglichkeiten im städtischen Berufsverkehr, auch in Hinblick auf netzdienliches Laden.
Die Ladestation soll mittels Photovoltaik (PV) energieautark betrieben werden. Als Stationärspeicher dienen Second-Life E-Bike Batterien aus ebenjenem Sharing-Betrieb. Im Gegensatz zu vorhandenen Leihfahrzeug und Batterie-Sharing Konzepten soll das angestrebte System auf einem E-Bike Nachrüstsatz aufbauen, womit potenziell jedes herkömmliche Fahrrad eingebunden werden kann. Das eliminiert den Anschaffungsaufwand für Spezialfahrzeuge und löst außerdem das Problem des “letzten Kilometers”, da die Benutzer ihr eigenes Fahrrad auch ohne Batterie wie gewohnt nutzen können.
Projektkonsortium
- Silicon Austria Labs GmbH (Projektleitung)
- erfideo Software & Identifikations GmbH
- GP Motion GmbH